Wie ein leiser Geist, so durchsichtig

In dieser Zeit der ubiquitären Sprachlosigkeiten und zunehmenden Vermeintlichkeiten geschehen Dinge, die meiner Meinung nach schon bald immense Folgen haben werden für unsere und auch ähnlich gelagerte gesellschaftliche Netzwerke.
Eine der Ursachen sehe ich darin, dass in der Auseinandersetzung um die Deutungshoheit gerade die, die um sie mit allen Mitteln kämpfen, nachhaltig wirkende Irritationen auslösen. Und das insbesondere bei Kindern.


Kinder sind von vielen Meinungsträgerschaften oder sich dazu berufen fühlenden sogenannten Influencern, oder einfach nur auch von Kritikerschaften derselben, gerne angeführt worden, als die Infektiösen, Gefahrenverbreiter und zu Isolierenden. Ich will hier und jetzt nichts dazu ausführen, ob es dazu irgendeine nachvollziehbare wissenschaftliche Grundlage gab oder gibt, denn das überlasse ich gerne denen, die sich um die Deutungshoheit mehr streiten als um die Menschen, für die sie denken, Verantwortung zu haben. Und ich möchte mich abseits der politischen Notwendigkeiten von Sachverstand, Führungs- und Durchsetzungsstärke, Pragmatismus und sogenannter „klarer Kommunikation“ gerne der Sicht der Kinder auf das gerade stattfindende Geschehnis widmen.
Sie sehen die Welt mit ganz anderen Augen als Erwachsene und ich vernehme eigentlich tagtäglich und stetig, dass gerade die „großen Macher“ mit den eben genannten vermeintlich „notwendigen Machereigenschaften“ völlig darin versagen, sich der Sicht der Kinder anzunehmen. Sie versagen meiner Meinung nach vor allem darin, die Welt mit den Augen der Anderen sehen zu lernen, weil sie vielleicht auch viel zu sehr auf ihr vermeintlich herausragendes Ego konzentriert sind und sich dadurch so stark ein- und beschränken, dass sie nur noch sich selbst sehen können oder wollen.

Fatalerweise erweisen sich aber so gelagerte „Lebensanschauungen“ als spätere Ursachen für tiefste seelische Problemkonstellationen bei Heranwachsenden oder dann Heranreifenden. Wenn sich Elternteile dem Kindlichen verschließen, weil sie nur noch sich im Fokus haben, ihre Karriere, ihre vermeintlichen gesellschaftlichen Führungsfunktionen u.ä., dann bleiben viel zu oft die Kinder in ihrer Entwicklung auf der Strecke. Und was ich persönlich am Bedrohlichsten empfinde ist, dass es nun einmal der Gang der Dinge ist, dass aus kleinen Menschen große werden. Und dass sie in vielen, mir sogar persönlich bekannten Fällen, eigentlich nie eine wirkliche Chance von den sie Umsorgenden bekamen, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln.
Ein Grund ist, dass die Eltern eben jene o.a. Prinzipien der Verwirklichung ihrer ganz eigenen gesellschaftlichen Wertigkeiten höher gestellt haben als die „Sorge“ um ihre Nächsten. Vielleicht fällt es euch jetzt beim Lesen dieses kleinen Aufsatzes selbst auf, dass dieses Hinwenden zu „besonderer gesellschaftlicher Leistung“ vieler Erwachsener genau das vermissen lässt, was am Allerwichtigsten für Menschen ist – Liebe und Zuneigung. Und diese benötigt vor allem eines – Zuwendung und damit Zeit!
Wenn gesellschaftliches Funktionieren und „Emporstreben“ einen höheren Wert bekommt als das Kümmern“ um die Eigenen und Nächsten, vor allem also um die eigenen Kindern, dann bleibt es nicht aus, dass der kommunikative Grundkonsens eines sich herausbildenden Vertrauens schlicht und einfach auf der Strecke bleibt. Das zeigt sich u.a. darin, dass im besten Falle aus Verantwortlichen nur noch versorgende Leistungserbringer werden. Im schlechtesten Fall entfernen sich die Entwicklungsstränge der Handelnden soweit voneinander , dass sie sich im wahrsten Sinn des Wortes „aus den Augen“ verlieren.

Obwohl also räumlich betrachtet ganz nah beieinander, sind sie innerlich soweit voneinander entfernt, dass daraus Verlustirritationen vor allem bei den Kindern entstehen können.

Und weil ich euch ganz sicher nicht langweilen möchte mit meinen Ausführungen, möchte ich euch heute dazu anhalten, euch den hier genannten Hinweis zu Gemüte zu führen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das kleine Lied und die Präsentation einfach erst einmal auf euch wirken lasst.

Ich beleuchte nicht den Hintergrund der Produzentenschaft oder gar die technische Aufbereitung, die Musikkunst u.v.m., sondern mir geht es um die Gesamtschau des hier Vorgetragenen. Um die Wirkung auf mich und vielleicht auch auf euch. Ich denke, treffender kann es schwerlich kaum vorgetragen werden. Im Gegenteil, es ist wundervoll. Es ist die Sicht der Kinder auf das gerade ablaufenden Geschehnis. „Mit den Augen der Kinder“ betrachtet.
„Wie ein leiser Geist, so durchsichtig!“

Die Quellenangabe ist durch das veröffentlichte Stück selbst gewährleistet und wenn es euch gefällt, dann gebt vielleicht ein positives Zeichen dafür ab. Die Leute, die das produziert und daran teilgenommen haben, werden sich bestimmt darüber freuen.

Lebt, liebt, lernt und lacht !